
Johann Georg Conrad Oberdieck, geboren im August 1794, widmete sein Leben den
Menschen und Bäumen. Trotz seiner Liebe zur Natur fühlte er seine Berufung zum Pfarrer. Jedoch hat er später neben seiner vielseitigen Pfarramtstätigkeit den Hang zur Natur in pomologischen, praktischen
sowie theoretischen Arbeiten sich auswirken lassen. In seiner Gemeinde wurde ursprünglich der Gemüsebau gepflegt. Durch Absatzmangel verarmte die Gemeinde. Hier förderte Oberdieck den Obstbau und legte selbst
eine Baumschule an, um Edelreiser abzugeben. Vor allem seine Schrift Anleitung zur Kenntnis und Anpflanzung des besten Obstes für das nördliche Deutschland in Zusammenarbeit mit Dr. Eduard Lucas enthält die Grundlagen des Obstbaus, die auch heute noch Gültigkeit haben.
Der Oberdieck-Preis, der durch die Industrie- und Handelskammer Kassel finanziert und in
Zusammenarbeit mit der Stadt Naumburg und dem Pomologen-Verein e.V. im Jahre 1999 erstmals vergeben wurde, möchte herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Erhaltung
pflanzengenetischer Ressourcen im Obstbau würdigen. Bei der zu fördernden Maßnahme soll es sich um ein Projekt zur Erhaltung der Vielfalt alter Obstsorten in Deutschland handeln.
Das zu fördernde Projekt soll beispielgebend die Bewahrung der Vielfalt durch persönlichen Einsatz,
kluge, vorausschauende Planung und kooperative Zusammenarbeit demonstrieren. Dabei spielen auch die durchdachte Konzeption und Methoden z.B. beim Aufspüren alter Obstsorten oder bei der
Anlage eines Sortengartens eine Rolle.
Der Preis wird nur an Projekte verliehen, die schon begonnen wurden und zu einem substantiellen
Ergebnis gekommen sind.
Bewerbungen können bis zum 5. Oktober eines jeden Jahres eingereicht werden:
Magistrat der Stadt Naumburg “Raum für Natur”, Claudia Thöne im “Haus des Gastes” Hattenhäuser Weg 10, 34311 Naumburg,
Tel.: 056 25 / 79 09-73, Fax: 056 25 / 79 09-50 claudia.thoene@naumburg.eu www.naumburg.eu
Verleihungsrichtlinie als PDF-Datei, 9 Kb
Die bisherigen Oberdieck-Preisträger
- 1999 Friedrich Renner aus Merkendorf mit seinem Obstgarten „Pomonia Franconica“ und
Rüdiger Brandt mit seinem Projekt zur Erhaltung alter Obstsorten Mecklenburg Vorpommern
- 2000 Kein Preisträger
- 2001 Eckhart Brandt mit seinem Boomgaarden-Projekt und Rainer Rausch mit einem Projekt
zur Erhaltung historischer Obstsorten aus der Pfalz
- 2002 Erwin Holzer für das Projekt des Arbeitskreises Heimat, Natur und Umwelt zur
Erhaltung traditioneller Obstsorten in Bad Schönborn
- 2003 Reinhard Heller und das Projekt Schloss Hundisburg
- 2004 Dr. Werner Schuricht mit seinem Lebenswerk
- 2005 Kein Preisträger
- 2006 Hans-Joachim Bannier aus Bielefeld und Eckart Fritz für Ihren Einsatz zur
Erhaltung zum Teil verschollen geglaubter Sorten.
- 2007 Kein Preisträger
- 2008 Anton Klaus aus Oberneufnach mit seiner Erhaltungsarbeit in Süddeutschland.
- 2009 Falk Kröling aus Bielefeld mit seiner Pionierarbeit bei der Bestimmung von
Pflaumensorten
- 2010 Hermann Schreiweis aus Roigheim für Bestimmung und Erhaltungsarbeiten von
Birnensorten

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