
Unser Leitgedanke
Obstsorten sind ein lebendiges Kulturerbe, das es zur Sicherung unserer Zukunft zu erhalten gilt.
Fast unmerklich verschwinden seit Jahrzehnten die hochstämmigen Obstbäume aus den Gärten, von den Wegrändern und Wiesen unserer heimischen Landschaft. Und mit ihnen
verschwinden viele der alten Sorten, die von unseren Vorfahren während vieler Jahrhunderte genutzt, sorgsam gehütet und vermehrt worden waren. Fortschreitende Spezialisierung auf
wenige Standardsorten, verbunden mit der Entwicklung vom langlebigen Hochstamm-Baum zum kurzlebigen Busch- oder Spindelbaum, das Verschwinden des selbstangebauten Obstes vom Speisezettel als Folge des
Angebotes “vereinheitlichter” Supermarkt-Früchte und gezielte politische Maßnahmen, wie Abholzprämien, bewirken im Obstbaueine Gen-Erosion nie gekannten Ausmaßes.
Einige der alten Sorten sind uns nur noch aus Beschreibungen und aus Erzählungen unserer Eltern und
Großeltern bekannt. Viele haben sich inzwischen still verabschiedet. Mit ihnen sind auch wertvolle Eigenschaften, z.B. Krankheitsresistenzen, unwiderbringlich verlorengegangen..
Wer kennt denn noch den Prinzenapfel, den Roten Eiserapfel, die Kirkespflaume oder die Muskatellerbirne?
Unsere Aktivitäten
Der Pomologen-Verein e.V. wurde 1991 gegründet in
der Tradition des “Deutschen Pomologenverein” (1860 - 1919).
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts
“Steuerbegünstigte Zwecke” der Abgabenordnung. Der Verein bezweckt im Rahmen des Obst- und Gartenbaues die Förderung der Landespflege, des
Umweltschutzes und des Naturerhalts zur Bewahrung der Kulturlandschaft mit einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt und des menschlichen Wohlbefindens. Dies geschieht insbesondere durch:
- Wiederauffinden, Identifizieren, Erhalten und Wiedereinbürgern von alten Obstsorten
- Beteiligung an Obstausstellungen und Apfeltagen
- Sortenbestimmungsseminare und Obstbaumschnittkurse
- Regionale Sortenempfehlungen, insbesondere für Streuobst- und Selbstversorgeranbau

- Beratung bei Neupflanzung und Sortenwahl
- Anlage von Sortengärten
- Erprobung neuer Sorten für den extensiven Hochstamm-Obstbau (“Streuobst”)
- Unterstützung des Obstbaus, insbesondere des Liebhaber- und des landschaftsprägenden Obstbaus, sowie der Direktvermarkter von Obst
- Zusammenarbeit mit Baumschulen
- Austausch und Zusammenarbeit mit Vereinen, Institutionen und Initiativen, die den Erhalt der biologischen Vielfalt zum
Ziel haben, sowie mit Pomologen in Nachbarländern
- Sammeln und Bewahren historischer Obstbau- und Obstsortenliteratur
- Veröffentlichungen zum Thema, u.a. das Jahresheft des Pomologen-Verein, Reprints alter Obstsorten-Werke.
|