Logo Pomologenverein

Informationen ueber Apfeltage mit Sorten bestimmen,
Seminare zur Baumpflege
und
obstverwandte
Themen.

Home
INHALT
ueber uns
Mitgliedschaft
Kontakte
Termine
Seminare
Heidehofprojekt
Gentechnik
Stellungnahmen
Vermehrungs-
material
AG Obstb-Pflege
Landesgruppen
Verbaende
Oberdieck-Preis
Publikationen
Links
Impressum
F & A
banner4

Die Pomologie ist die Lehre von den Obstarten und Obstsorten und umfasst deren Bestimmung, Beschreibung, Empfehlung und Erhaltung.
Pomona ist die römische Göttin des Obst- und Gartenbaus.

Landesgruppe Hessen

wechseln Sie zur “Hessischen Lokalsorte des Jahres”


Ansprechpartner für die Landesgruppe Hessen:
Werner Nussbaum
Taunusstraße 17
61137 Schöneck
Tel.:
(0173) 197 86 77 
E-Mail: werner_nussbaum@web.de


Runder Tisch – Alte Obstsorten”
Naturkundliche Wanderung
von Ober-Mörlen nach Butzbach-Ostheim am 3. Juni 2012
Bericht von Robert Scheibel am 7. Juni 2012

Die „Sommer-Ausgabe“ der über das Jahr verteilten Treffen der Landesgruppe Hessen fand in der westlichen Wetterau statt. Obwohl es fast den ganzen Tag stark regnete, begab sich ein dutzend Teilnehmer auf die Wanderung entlang der historischen Weinstraße, die sich deutlich als Hohlweg in der Landschaft abzeichnet. Unter der Führung von Robert Scheibel, Vorsitzender der Naturschutzgruppe Ober-Mörlen, ging es zunächst durch das NSG Magertriften. Dieses 78 ha große Naturschutzgebiet zeichnet sich durch eine vielfältige Landschaft aus, die sich aus artenreichem Grünland, Streuobstwiesen, Hecken, Kleinwaldungen und einer Bachaue zusammensetzt. Weil das Wetter weder die Beobachtung von Vögeln noch von Schmetterlingen zuließ, konzentrierte man sich auf die Botanik und die ausgedehnten Obstwiesen.

WanderungMagertriften3.6.12Gleich zu Beginn führte der Weg an einer großen Streuobstwiese vorbei, die von der Naturschutzgruppe betreut wird. Dort befinden sich rund 120 alte und 85 nachgepflanzte Hochstämme. Ãœber 50 Apfelsorten sind dort zu finden, darunter regionale Sorten wie Gestreifter Matapfel, Ruhm aus Kelsterbach und Anhalter. Dass schon seit 25 Jahren die Nachpflanzung von Hochstämmen in Ober-Mörlen finanziell gefördert wird, konnten die Wanderer an der relativ hohen Zahl junger Bäume sehen. Auf Interesse stieß auch der stabile Verbissschutz aus Metall, die sogenannten „normannischen Korsetts“.

Die ungedüngten Wiesen des NSG dienen entweder der Heugewinnung oder als Schafweide. Typische Pflanzen wie Wiesensalbei, Klappertopf, Flockenblume, kleiner Wiesenknopf, dorniger Hauhechel und die Blume des Jahres 2012 – die Heidenelke – wurden gezeigt. Nachdem man einen rund 140 Jahre alten, mächtigen Speierlingsbaum bestaunte, ging es in Richtung „Pomologen-Wiese“. Auf einem ehemaligen Acker legte die Landesgruppe im Winter 2006/2007 eine Hochstamm -Pflanzung mit 28 Apfel- bzw. Birnbäumen an. Diese werden nach und nach mit Sorten veredelt, die mit alten Pomologen in Verbindung stehen, wie z. B. Oberdiecks Taubenapfel und Liegels Winterbutterbirne. Abschließend wanderte die Gruppe entlang einer 1983 vom Forstamt angelegten Speierlingsallee nach Ostheim, wo man sich im Alten Saal der Kelterei Müller mit Apfelwein, Apfelsaft , Handkäse und Hausmacher Wurst stärkte. Natürlich nutzten die Mitglieder die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch, und Landessprecher Werner Nussbaum ging auf die geplanten Veranstaltungstermine im Herbst ein.


„Runder Tisch – Alte Obstsorten“
Veranstaltung am 10. September 2011 in Marburg-Michelbach
Bericht von Martina Adams

Die Landesgruppe Hessen im Pomologen-Verein veranstaltet zwei bis vier mal im Jahr den "Runden Tisch - Alte Obstsorten" mit wechselnden Themen und an unterschiedlichen Orten.

Zur Veranstaltung am 10 September 2011 trafen sich interessierte Mitglieder und Unterstützer der Landesgruppe Hessen in einem Vorort von Marburg. Zeitweilig gesellten sich auch interessierte Anwohner zur Veranstaltung.

Ziel der Exkursion waren zwei Sortenpflanzungen,
die von dem einstigen Bundesvorsitzenden Dr. Norbert Clement initiiert wurden. Diese Pflanzungen sollen dem Sortenerhaltungsprojekt des PV angeschlossen werden.

Norbert Clement führte selbst durch die Anlagen und gab umfangreiche Erläuterungen zu den Grundgedanken, Hintergründen, Konzeptionen, Flächenpflege, Baumschutz, Hemmnissen und Chancen der Sortengärten.

Zunächst ging es durch die "Hessenwiese".
Bei dieser Hochstamm-Anpflanzung wurden die Obstbäume auf einer auf die Pflanz-Fläche projizierten Landkarte von Hessen an die Stellen gepflanzt, an denen sie regional bzw. lokal vorkommen. Die Landesgrenzen sind dabei durch in den hessischen Landesfarben rot-weiß fruchtende Sträucher angedeutet.
Hessenwiese53

Auf der Hessenwiese finden sich fast alle derzeit bekannten Lokal- und Regionalsorten Hessens und der angrenzenden Gebiete, wie z.B. Heuchelheimer Schneeapfel, Ausbacher Roter, Trendelburger Calvill, Stollberger Schloßapfel, Bürgstädter Roter, Schöner von Miltenberg, Hartapfel, Tannkrüger, etc. Weitere Sorten, wie der kürzlich wiederentdeckte Weilburger, sollen noch gepflanzt werden.

Der zweite Teil der Veranstaltung
führte auf eine Fläche, auf der historische Apfelsorten aufgepflanzt wurden. Die Pflanzung unterteilt sich in zwei Teile. Von den frühesten bekannten noch vorhandenen Sorten bis 1880, abzüglich der Sorten von "Deutschlands Obstsorten", sowie einer benachbarten Wiese mit den "neueren" Sorten von 1880 bis 1950. Bei dieser Pflanzung wurden u.a. Sorten-/ Reifegruppen zusammengefasst und vermutliche Verwechslersorten nebeneinander gepflanzt. Hier finden sich viele sehr seltene Sorten und Besonderheiten, wie der Birnförmige Apfel, Etlins Renette, Fish's Rambur, Kronprinz Rudolf, Hofingers Himbeerapfel, Blutrote Rheinische Renette, etc.

Da die meisten Bäume guten Ertrag zeigten, wurde der Rundgang gleichzeitig zu einer ersten Sortenverifizierung aber auch für Geschmacksproben bzw., Sammlung von Beleg- bzw. Ausstellungsexemplaren genutzt.


Seitenanfang

Kampf gegen das Apfelbaum-Sterben in Hessen

Agrarministerin Lucia Puttrich stellte am Mittwoch, 13.07.2011 in der Forschungsanstalt Geisenheim (Rheingau-Taunus-Kreis) eine neue Broschüre vor, die über Ursachen, Symptome und Bekämpfungsstrategien beim neuartigen Rindenbrand informiert.

Die Broschüre „Obstbaumpflege in Hessen - Maßnahmen gegen einen neuartigen Rindenbrand im Streuobstanbau“ kann u.a. über den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Kölnische Str. 48 - 50, 34117 Kassel, Tel.: 0561-7299-0, Fax 0561-7299220 angefordert werden, solange der Vorrat reicht.
Zur Vorabinformation kann ein vierseitiges PDF-Faltblatt unter dem folgenden Link kostenlos heruntergeladen werden:
http://www.hmuelv.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp .CMReader/HMULV_15/HMULV_Internet/med/666/666107ae-253f-1131-f012-f31e2389e481,22222222-2222-2222-2222-222222222222,true


Seitenanfang

Reiserbörse 2008

Am 14. März 2008 fand „Der Runde Tisch – Alte Obstsorten“ mit der alljährliche Reiserbörse der Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins statt. Treffpunkt war diesmal das Dorfgemeinschaftshaus in Butzbach-Münster. 32 TeilnehmerInnen hörten zunächst einen Vortrag vom Landessprecher Werner Nussbaum über die Streuobstkartierung in Maintal-Hochstadt, bei der der Pomologen-Verein insbesondere im Bereich der Sortenbestimmung stark eingebunden war (s. Jahresheft 2007, S. 70-78).

Im Rahmen der Wahl zur „Hessischen Lokalsorte des Jahres -2011“ gab Steffen Kahl zunächst Informationen zu der laufenden Jahresaktion 2008 – Ausbacher Roter. Im Vordergrund steht die Präsentation des „Rotapfels“ auf dem 100jährigen Jubiläum des Gutsbezirks Hohenroda, am 14. Sept. 2008 (s. Termine). Außerdem ist in Kürze die Herausgabe einer Frucht-Nachbildung (Wachsmodell) der Firma SOMSO vorgesehen.

Die Jahresaktionen für die beiden gewählten Lokalsorten 2009 –Dorheimer Streifling und 2010 –Gestreifter Matapfel (Zorn) befinden sich bereits in Vorbereitung. Die durch Steffen Kahl vorgeschlagene ´Metzrenette´ wurde durch die anwesenden TeilnehmerInnen für das Jahr 2011 gewählt. Dieser wohlschmeckende Tafelapfel stammt aus der Region Fritzlar und wurde bereits 1892/95 in den Pomologischen Monatsheften beschrieben.

Im Anschluss wurde der Startschuss zum Reisertausch gegeben. 12 der TeilnehmerInnen hatten Reiser von 72 Sorten mitgebracht. Eindeutig dominiert haben dabei die Äpfel mit 60 Vertretern. Außerdem waren 6 Birnen, 5 Steinobstsorten und Reiser von der Mispel (Mespilus germanica ´Holländische´) mitgebracht worden.

Die Anwesenden nahmen jede Menge Reiser der Sorten von A wie Anhalter, B wie Bischofsmütze (Zorn), C wie Carpentin bis Z wie Zuckerbirne mit nach Hause.

Reiserboerse2008

Im Vorfeld der Reiserbörse hatten ungefähr ein Dutzend fleißige HelferInnen einen Arbeitseinsatz auf der vor zwei Jahren neu angelegten Pomologen-Wiese in Butzbach-Ostheim absolviert. Dort werden bekanntlich solche Sorten zu sehen sein, die an namhafte Pomologen erinnern, wie z.B. Diels Butterbirne, Oberdiecks Renette, etc.

Bei dem Pflegeeinsatz wurden die Baumscheiben und Disteln gehackt, Steine gelesen und Schnittmaßnahmen durchgeführt. Unser Foto zeigt die HelferInnen beim Einsatz.

Bericht: Martina Adams, Foto: Werner Nussbaum


Seitenanfang

Kirschenexkursion im Heiligen Grund in Ockershausen bei Marburg/Lahn
Bericht von Klaus Schuh

Am 1. Juli 2006 unternahmen zahlreiche Mitglieder der Landesgruppe Hessen des Pomologen Vereins eine erneute Kirschensorten-Wanderung im Marburger Land rund um Ockershausen.
Steffen Kahl lud im Rahmen des Runden Tisches „Alte Obstsorten“ zu dieser informativen und vorbildlich organisierten Exkursion ein.

Dr. Norbert Clement konnte als Initiator des Kirschenprojekts in seiner Heimatgemeinde als Referent gewonnen werden. Die Gemeinde besteht aus vielen Einzelgehöften und liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern im Ortskern. Ockershausen ist eine der wenigen Ortschaften in Hessen ohne Flurbereinigungsverfahren in den sechziger Jahren und ein Großteil der ursprünglichen Kulturlandschaft blieb uns erhalten.

Mit zwei Leitern und dicken Rucksäcken
zogen wir unter den skeptischen Blicken der Ortsbewohner (nach dem Motto „die werden uns doch nicht die Kirschen stibitzen?“) zu unserem ersten Anlaufpunkt, einem Pflanzgarten mit alten Kirschensorten. Der Anstieg führte durch einen typischen Hohlweg zu einem seltenen Biotop mit vielfältiger ökologischer Funktion mit vielen Nischen für Tiere und Pflanzen mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen.
Kirschexkursion2006

Der Kirchenpflanzgarten
liegt an einem sich nach Westen neigenden freiliegenden Hang. Er enthält ungefähr 50 Jungbäume auf der schwach wachsenden Unterlage „Gisela 5“, einer Züchtung der Arbeitsgruppe von Professor Werner der Justus Liebig Universität in Gießen, der seit 1963 an den schwach wachsenden Unterlagen forschte und derart schwach wachsende Unterlage aus zahlreichen Klonen selektierte.

Dr. Norbert Clement hat weder Mühen noch Aufwand gescheut, um 245 Kirschensorten auf die Mehrsortenbäume zu okulieren und die Sorten mit Metalletiketten genau zu registrieren. Die Pflanzung befindet sich noch in den Aufbauphase und würde sich später als Reisergarten und Lehrobjekt zur Kirschesortenbestimmungen bestens eignen. Diese großartige Sammlung dürfte in ihrer Vielfalt einmalig sein.

Weiter führte uns die Exkursion zu einem wundersam bestückten Brunnen im Heiligen Grund, denn dort sorgte der Referent für bereitstehende natürlich gekühlte Kirsch- und Apfelfruchtgetränken, ein Labsal für die Kehle bei der großen Hitze.

Beim anschließenden Picknick erfuhren wir Wissenswertes rund um die Kirschensorten und deren Anbau.

Als unabdingbare Standard-Literatur
führte Norbert Clement aus dem Ulmer-Verlag Gerhard Götz, Süß- und Sauerkirschen auf. Dieses Buch führt 35 Sauerkirschensorten, in Esslingen angepflanzt, 103 Süßkirschensorten im Mössinger Kreis und 43 Brennkirschensorten im Kreis Lörrach auf. Von diesen Beständen mit sortenreinen Reisern konnte Norbert zahlreiche Sorten für den Ockershausener Pflanzgarten erhalten.

Tobias Vogel aus Forchheim in Oberfranken, einer reichen Kirschgegend, steuerte dankenswerterweise einige seltenen Sorten bei.

Hans Joachim Bannier, einer unserer besten Pomologen, führt mit einer Arbeitsgruppe der Fachhochschule Osnabrück, Fachbereich für Agrarwissenschaft, den Kirschenbestand, die Sortenbestimmung und Inventarisierung im Kreis Hagen durch und brachte als Mitautor zwei Bände mit farbigen Abbildungen und genausten Beschreibungen heraus, ein wichtiger Beitrag zur modernen Kirschenpomologie, die viel zu lange vernachlässigt wurde!

Im Heiligen Grund
konnten wir zahlreiche Kirschbäume im fortgeschrittenen Alter in Augenschein nehmen und einige Kostproben mit Hilfe der mitgebrachten Leiter pflücken. Dieses Jahr hingen die Kirschbäume brechend voll und selbst die Vögel ließen genügend übrig für naschhafte Pomologen…Grosse-Prinzessinkirsche

Als Hauptsorte dieser Gegend wird die Große Prinzessinkirsche, eine Knorpelkirsche mit nicht färbendem Saft, angebaut. Diese Sorte, die bis in den Raum Frankfurt als Handelsware gelangt, hat viele Synonyme und heißt beispielsweise im Marburger Land Lauermannkirsche. Sie reift in der vierten Kirschenwoche, gehört damit zu den frühen Knorpelkirschen. Die Frucht ist herzförmig zum Stiel abgestumpft mit weißlich gelbem, gewürzreichem Fruchtfleisch und ist als Tafel- und Haushaltkirsche geeignet. Als besonderen Vorzug dieser Knorpelkirsche gilt es die Robustheit und die lange Haltbarkeit am Baum zu erwähnen.

Als letzte Station der informativen Erlebnistour erreichten wir den Kirschenlehrpfad, den Norbert in Zusammenarbeit mit örtlichen Schulen kreierte. Ziel ist es, hier Hochstämme mit jenen 26 Kirschensorten, die in „Deutschlands Obstsorten“ aufgeführt werden, nach und nach anzupflanzen und nach Reifezeiten zu ordnen. Unter den aufklappbaren Metalltafeln, jeweils an den Befestigungsgattern der einzelnen Kirschbäume, erscheinen die farbenprächtigen Chromolithographien (Kopien) mit kurzen Sortenbeschreibungen. Dieser Lehrpfad dient auch zur Sortenbestimmung und soll fortlaufend mit weiteren Anpflanzungen bereichert werden.

Mit vielen neuen Erkenntnissen bei schönstem Kirschwetter bedankten wir uns bei Norbert und Steffen für die lehrreichen Stunden und freuen uns schon auf die folgenden pomologischen Begehungen.


Seitenanfang

Gemeinsame Presseerklärung

Pomologen-Verein
Landesgruppe Hessen
Taunusstraße 17
61137 Schöneck

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Landesverband Hessen e.V.
Triftstr. 47
 60528 Frankfurt/M.

12. Juli 2006

Novelle des Naturschutzgesetzes gefährdet das Streuobst und die Obstsortenvielfalt

Der Pomologen-Verein und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) protestieren entschieden gegen die Aufhebung des gesetzlichen Schutzes für die hessischen Streuobstbestände. Dieses Vorhaben ist einer der Kernpunkte zur Novelle des Naturschutzgesetzes, das die Landesregierung im Mai in den Hessischen Landtag eingebracht hat. Die Landesregierung beschreitet nach Meinung der beiden Verbände einen Irrweg, der zur Vernichtung der letzten Streuobstbestände führen wird. „Die Arbeit der letzten Jahre würde zu Nichte gemacht“, kritisiert Martina Adams vom Pomologen-Verein. Und für BUND Vorstandssprecher Jörg Nitsch läutet die Landesregierung eine Zeitenwende ein, denn alle früheren Landesregierungen haben sich unabhängig vom politischen Farbenspiel immer für den Erhalt der Streuobstbestände eingesetzt.

Weitere Planungen der Landesregierung gefährden den Streuobstbestand zusätzlich. So soll die Förderung für Schnitt und Anpflanzungen von Neuanlagen künftig entfallen und durch die Änderung der Kompensationsverordnung zum Hessischen Naturschutzgesetz ist es bereits jetzt nicht mehr lohnend durch die Neuanlage und den Verjüngungsschnitt alter Streuobstflächen „Ökopunkte“ zu sammeln Alle diese Maßnahmen entziehen dem für die Kulturlandschaft so wertvollen Lebensraum „Streuobstwiese“ restlos den Boden. Der Pomologen-Verein und der BUND fordern den Hessischen Landtag nachdrücklich auf, es beim gesetzlichen Schutz der Streuobstwiesen zu belassen, denn nur so hat dieser in Hessen eine nachhaltige Zukunft!

Obstwiesen sind landschaftsprägend und sichern bekanntermaßen vielen Tier- und Pflanzenarten das Überleben. Sie sind ein wichtiger Naherholungsraum liefern regional und naturverträglich produziertes Obst. Streuobstwiesen sind das Fundament für den Betrieb der heimischen Keltereien und des hessischen Nationalgetränks Apfelwein. Ihr Schutz dient auch dem regionalen Gastgewerbe und ist damit Grundlage vieler Arbeitsplätze.

Zudem findet man auf alten Streuobstwiesen – anders als im Erwerbsobstbau – noch Hunderte verschiedener Apfel-, Birnen- und Kirschsorten mit charakteristischen Eigenschaften und zum Teil regionaler Anpassung. Die Erhaltung dieses Kulturerbes und der genetischen Ressourcen ist ein anerkanntes Ziel, dem sich speziell der Pomologen-Verein besonders widmet. Er hat in Streuobstbeständen viele seltene Sorten wiederentdeckt, von denen oft nur noch einige wenige Altbäume vorhanden sind. Die Aufhebung des Schutzstatus hätte zur Folge, dass der zwischenzeitlich gebremste Flächenschwund durch Rodung und Ãœberbauung wieder zunehmen würde. Dies gefährdet nicht nur die langfristige Sicherung vieler Obstsorten, sondern führt auch zum unwiederbringlichen Verlust von heute bereits sehr seltenen Sorten, die für unsere Nachwelt erhalten werden sollten.

Rückfragen beantworten Ihnen

Martina Adams,
Schriftführerin des Pomologen-Vereins, Landesgruppe Hessen 0 6471 39179

Thomas Norgall,
Naturschutzreferent des BUND Hessen   069 67737614

Presseerklärung als Worddatei
 


Seitenanfang

Rückschau:

Fahrradexkursion am 25. Juli 2005 im Taunus pdf 225 kb
100. Mitglied geworben April 2004, PDF 40 kb
Apfelblütenausstellung Mai 2004, PDF 40 kb
Erdbeerausstellung in Kassel, Juni 2004, PDF 58 kb

Literaturhinweise

Fahndungsliste alter Obstsorten , PDF 20 kb
MÜHL, F.: Alte und neue Apfelsorten, 4. Aufl. München 2001, S. 255 (Schneeapfel)

KAHL, S.: Verzeichnis hess. Regional- und Lokalsorten, Wetzlar 2002

KAHL, S.: Erhaltenswerte Obstsorten für Hessen, Broschüre 28 Seiten


Weitere Aktivitäten:
Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e.V.

Landesgruppe Rheinland-Pfalz   LG Rh-Pf, Pflanzaktion
Landesgruppe Sachsen Anhalt
Landesgruppe Westfalen

Verband der Gartenbauvereine Saarland-Pfalz e.V.


Zum Seitenanfang